Darf es ein bisschen weniger sein? Ausmisten heißt vielleicht auch Ankommen

Die Welt um uns steckt voller Möglichkeiten und die Erfüllung nahezu aller Wünsche ist in vielen Fällen nur ein Klick entfernt… Schuhe, iPads, Superfoods, Gesichtsmasken, … ? Morgen mit Prime da! Der Mensch in Deutschland – einst Sammler und Jäger – beherbergt durchschnittlich 10000 Gegenstände. Und die liegen rum. Wir stolpern darüber, müssen sie pflegen und einen Platz für sie finden. Sie beschäftigen uns. Und stören. 

Äußere Ordnung schafft innere Ordnung

sagte die italienische Ärztin, Reformpädagogin und Philosophin Maria Montessori. Ich glaube das stimmt. Forschungsergebnisse bestätigen, das zu viel Zeug und Gerümpel unser Wohlbefinden mindern. Mancher erfährt das prompt in diesen Tagen: räumte man doch mal die Weihnachtsdeko schnell nach den Feiertagen weg und stellte fest wie ruhig, ordentlich, frei und klar sich die Welt wieder anfühlt…

Viel hilft eben nicht immer viel, schon gar nicht mit Blick auf unsren Alltag. Möglicherweise machen wir es uns durch Fülle, Vielfalt, Abwechslung und Action nicht schöner, sondern oft unheimlich schwer. Konsumstress – eine neue Wortschöpfung unsrer Zeit, gemeint ist damit Stress, weil ich so viel besitze, so viel reise, so viele Hobbys, Möglichkeiten und Optionen habe. Denken wir an den Stress, der uns überfällt, wenn wir beim Asiaten nach 27 Minuten endlich die Karte überblickt haben – wählen die meisten dann doch Hühnchen mit Gemüse und gebratenen Nudeln – vor Überforderung …!?

Treffend erscheint Maria Ebner-Eschenbachs Haltung:

Sich mit Wenigem begnügen ist schwer, sich mit Vielem begnügen unmöglich.“

Sich selbst limitieren, fällt besonders ehrgeizigen Menschen schwer. Sie setzen sich hohe Ziele und verlangen viel von sich. Das kommt nicht nicht von ungefähr, schon als Kind wurden wir belohnt, wenn wir tolle Leistungen und Außerordentliches vorweisen konnten, so ist unser Anspruch an uns selbst nach „höher“, „weiter“ oder „besser“ und „mehr“ im Grunde nachvollziehbar…

„Grundsätzlich sind hohe Ansprüche nichts Schlechtes, sondern fördern inneres Wachstum und Entwicklung“ so die Psychologin Christine Altstötter-Gleich, die an der Uni Landau-Koblenz zu Perfektionismus forscht. Sie thematisiert allerdings, auch die andere, die problematische Seite der Medaille, nämlich den dysfunktionalen Perfektionismus und vielleicht findet der ein oder andere sich in der Beschreibung wieder: Häufig kommt es vor, das Menschen unter den eigenen (zu) hohen Ansprüchen eigentlich leiden, sie sind nie zufrieden mit dem was sie erreicht haben und gefühlt sind sie „immer am Rennen, denn das Hamsterrad sieht von innen wie eine Karriereleiter aus…“ (Psychologie heute, 04/2022)

Die Konsequenz vom vielen Rennen und unterwegs Sein ist leider aber vielleicht, dass man gar nicht mehr bei sich zu Hause ankommt…

Wie bist Du gestimmt? Fühlst Du Dich wohl mit Blick auf Dein geplantes Jahres-, Monats und Wochenpensum? Oder ist es ein Hetzen vom Einen ins Nächste? Bist Du bei Dir selbst zu Hause und entspannt mit dem was ist oder rennst Du Dir und Deinen Erwartungen hinterher?

Ausstieg aus dem Überholspur-Leben? Vielleicht hilft Ausmisten und zwar im Außen und im Innen, und wie gesagt: manchmal führt auch das eine zum anderen! Darf‘s ein bißchen leichter und auch weniger sein? Konkreter? Spieleabend statt Kino! Mal aus dem Fenster schauen, statt in Amazon. Um 17 Uhr Feierabend statt abends auf der Couch noch Jobmails bearbeiten… Absagen. Weniger machen! Es gut genug sein lassen. Unverzweckte Zeit haben. Ein Picknick auf der Terrasse, statt im Tierpark. Brot und Käse, statt 3 Gänge – Menü. Bodensee, statt Bangkok. Backmischung statt komplexes Kuchenrezept.

Warum allerdings der Artikel sich diesmal so in die Länge zog und kein Ende zu finden war? Weil zu wenig, dann irgendwie auch nix ist…

Aber wir auch immer: Angeblich eignet sich bei vielen fürs Entrümpeln und neu Fokussieren der Jahresbeginn! Vielleicht, weil jedem Anfang ein Zauber inne wohnt, … wie Hermann Hesse schon wusste? Kann sein! Was lässt Du denn dieses Jahr einfach mal weg? Kannst Du heute Abend ja mal drüber nachdenken.

Lassen Sie uns reden.

Sie erläutern Ihre Situation, Ihre Wünsche und Ihr Anliegen und lernen meine Arbeitsweise kennen. Gemeinsam klären wir dann die Frage, ob ein weiteres Gespräch hilfreich und sinnvoll sein könnte.

Das Erstgespräch

Das Erstgespräch dient dem beiderseitigen Kennenlernen. Ich nenne das „Abklärungsgespräch“. Sie erläutern Ihre Situation, Ihre Wünsche und Ihr Anliegen und lernen meine Arbeitsweise kennen.

Meine Arbeitsweise

Grundlegend arbeite ich nach dem systemischen Ansatz.

Dauer der Beratung

Die Anzahl der Gespräche ist individuell sehr unterschiedlich. Erfahrungswerte zeigen einen Umfang von 3-8 Terminen. Es kann sich aber auch eine längerfristige Begleitung ergeben.